Hallo liebe Bergkameraden,

seit über einem Jahr bin ich Mitglied im Klimaschutzteam der DAV-Sektion Altdorf bei Nürnberg. Dort geht es um die CO2-Bilanzierung und um Maßnahmen zur Verbesserung dieser Bilanz und zur Erreichung des Ziels, bis 2030 klimaneutral zu sein.

Eine dieser Maßnahmen besteht darin, zukünftig vermehrt Bergtouren anzubieten, die nicht auf PKW-Fahrgemeinschaften setzen sondern die Nutzung von Bus & Bahn.

Im Zuge dieser Tätigkeit entstand ein „Leitfaden für die Tourenplanung mit öffentlichen Verkehrsmitteln“, um den man mich gebeten hatte, weil ich seit 8 Jahren alle Touren ausschließlich mit Öffentlichen mache.

Beim Verfassen dieser Broschüre wurde mir aber klar, dass es viel zu viele Barrieren gibt, für den Umstieg auf die Öffentlichen, unbeantwortete Fragen wie:

  1. Wie heißt die Haltestelle im Tal, von der aus ich zur Hütte aufsteige?
  2. Wie finde ich die richtige Verbindung, um diese Haltestelle mit Öffentlichen zu erreichen?
  3. Wie buche ich die verschiedenen Reisemittel (gerade bei grenzüberschreitendem Verkehr)?
  4. Wie mache ich das mit Gruppe, wie mit Rad?

Ich habe viel recherchiert und dann doch umfassend Antworten gefunden für unsere Organisatoren. Weiterhin habe ich mir Gedanken gemacht über so genannte Starthütten, also Hütten, die man von unserer Sektion aus am Anreisetag erreichen kann: Anreise und Zustieg am selben Tag, um eine Talübernachtung mit schlechter Ökobilanz zu vermeiden. Ich habe sodann sämtliche Hütten in den deutschen und österreichischen Alpen daraufhin untersucht, dazu Bahn-/Busverbindungen ermittelt. Hinzu kamen noch Hütten in der Schweiz und in den italienischen Alpen. Noch bin ich nicht fertig: aber mittlerweile sind es 600 bewirtschaftete Hütten, 600 Starthütten - also 600 Startpunkte für Touren, die am Anreisetag beginnen können. Das hatte ich niemals erwartet. Diese Starthütten habe ich auf dieser Karte dargestellt: https://kurzelinks.de/starthuts. Details sind im Kap. 4.4 im Leitfaden beschrieben. Klar, diese Aussage gilt zunächst für Altdorf, damit aber sicher auch für den Nürnberger Großraum, vermutlich mit kleinen Abstrichen für ganz Süddeutschland - insofern auch für euch.😊

Das Material ist natürlich frei. Mich würde es freuen, wenn ihr es in eurer Planungsarbeit nutzen und vielleicht zukünftig – zu Gunsten des Klimas – das eine oder andere Mal auf Autos verzichten könntet. Falls euch Information fehlt oder ihr Fehler feststellen solltet: her damit, wäre super. Auch in der aktuellen Panorama wird das beworben, auf Seite 94.

Herzliche Grüße, einen schönen Bergsommer,

Gunther Reichenbach