Über die „Eisenzeit“ zur Zugspitze
Es ist Montag, der 14. September und noch stockfinster, als wir zu dritt von der Talstation Eibsee unsere Tour durch die gewaltige Nordwand der Zugspitze beginnen. 2150 Höhenmeter liegen vor uns. Erst vor wenigen Jahren wurde diese Route eröffnet, die im unteren Teil dem Pfad der Tunnelbauer der Zahnradbahn aus den 20iger Jahren folgt. Demzufolge findet man noch viele Relikte, vor allem Stahlseile, Eisenleitern und Stahlschrott aus dieser Zeit, weshalb diese Route auch „Eisenzeit“ genannt wurde.
Außergewöhnlich interessant ist deshalb auch die Routenführung. Kurz nach der Haltestelle Riffelriss der Zahnradbahn zur Zugspitze wird es spannend. Wir kommen zunächst am Sprenghäuschen vorbei (Bild 1) und gelangen wenig später zur Harakiri-Leiter (Bild 2). Schon beim Anblick wissen wir, warum diese so genannt wird. Sie wird nur noch von Drähten zusammengehalten und bewegt sich dementsprechend im Rhythmus der Belastung.
Es folgt der Aufbau mit den Strahlern (Bild 3), die der Ausleuchtung der Baustelle dienten. Ausgesetzte Kletterpassagen (Bild 4) mit Querungen (Bild 5) müssen wir bis zum Stollen mit dem Tunnelfenstern (Bild 6) überwinden. Hier endet auch der „Weg“ der Tunnelbauer und es beginnt die eigentliche Kletterei (Bilder 7 u. 8). Am Grat auf 2680m Höhe geht es dann erst mal wieder nach unten (Bild 9). Hier befindet sich die Abseilstelle zum Höllental – Klettersteig. Über den Klettersteig führt uns der letzte Teil der Route zum Gipfel, den wir am späten Nachmittag erreichen (Bild 10).
Jürgen Zenger
Hier alle Bilder: